RÜCKKEHR NACH BIRKENAU - WIE ICH ÜBERLEBT HABE.
Eine Lesung der Autobiographie von Ginette Kolinka.

Am 31.05.2023 gastierte die freie Theatergruppe formation d 451 – gegründet vom Schauspieler und Grimmepreis-Träger Thomas Darchinger -- in der gut gefüllten Mehrzweckhalle der Ernst-Immel-Realschule und präsentierte das szenische Kammerspiel RÜCKKEHR NACH BIRKENAU.

90 Minuten lauschten die Schüler*innen der Jahrgänge 9 und 10 gebannt und mucksmäuschenstill der Darbietung der Schauspielerin Hannah Sieh und der Akkordeonistin Jolanta Szczelkun, die in höchster Bravour den Schüler*innen das Schicksal der Holocoust-Überlebenden näherbrachten.

Im März 1944 wird Ginette Kolinka zusammen mit ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrem Neffen von Avignon nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ginette ist die Einzige, die Monate später nach Paris zurückkehrt. Sie schildert eindringlich, wie sie die Schläge, den Hunger, die Kälte, die Nacktheit, den Hass, das Grauen im Lager überlebt hat. Und sie erzählt, wie notwendig das Festhalten an der Weiblichkeit für sie war. Ein Kleid, das Simone Veil ihr im Lager schenkte, gab ihr Würde und Kraft zum Überleben. Ginette Kolinka hat lange geschwiegen und ihre Geschichte zum ersten Mal erzählt, als Steven Spielberg Zeitzeugen für "Schindlers Liste" suchte. Heute führt sie regelmäßig Schulklassen durch Auschwitz. Sie ist 94 Jahre alt und lebt in Paris. (Quelle: http://www.demokratiekampagne.org)

Im an die Lesung angeschlossenen Gespräch formulierten die Schüler*innen, wie sehr sie das Gehörte bewegt hat. Sie betonten, dass sie natürlich die Zeit des Nationalsozialismus und der Judenverfolgung aus dem Geschichtsunterricht kennen. Dieser Vortrag hat sie aber auf einer sehr persönlichen Ebene angesprochen und betroffen gemacht.

Die Lesung wurde mit einem kräftigen Applaus belohnt und da die Künstlerinnen keine Gage verlangten, bedankte sich die Schule mit einer kleinen Auswahl an regionalen Produkten vom selbstgeimkerten Honig bis hin zum Halsbonbon in Brikettform.

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